Artikel aus dem Weser-Stadtteilkurier am 12.08.2024: Der 38-jährige Adnan Zakir trainiert die Oberliga-Frauen und möchte auch den weiblichen Nachwuchs ausbilden
Auf sein weit verzweigtes Netzwerk im internationalen Hockeybereich ist Robert Frisinger sehr stolz. Erst vor wenigen Wochen gelang es dem stellvertretenden Abteilungsleiter des Club zur Vahr, den Vertag mit Herrentrainer Solomon Casoojee zu verlängern (wir berichteten). Nun kommt zu dem 52-jährigen Südafrikaner ein weiteres internationales Kaliber hinzu: Der 38-jährige Pakistani Adnan Zakir übernimmt mit Beginn der neuen Spielzeit das Traineramt bei den Oberliga-Frauen. „Man sieht ja mittlerweile, dass wir Einstellung, Fähigkeiten und sportliche Entwicklung vor Sprachkenntnisse stellen“, verdeutlicht Frisinger, „und dadurch internationale Top-Leute nach Bremen holen können.“
Zakir wurde 1986 in Karatschi in Pakistan geboren und absolvierte in seiner aktiven Spielerlaufbahn insgesamt 169 Länderspiele als Mittelfeldspieler und Stürmer. Nach seinem Karriereende war Zakir ab 2008 unter anderem als Assistenztrainer in Aserbaidschan und Ägypten sowie als Vereinstrainer in England tätig. Beim Club zur Vahr tritt Zakir nun die Nachfolge von Dennis Ströder an, der im April in seine Nordrhein-westfälische Heimat wechselte.
„Adnan wird bei uns ab sofort die erste und zweite Frauenmannschaft trainieren“, skizziert Robert Frisinger den Aufgabenbereich des neuen Trainers, „außerdem übernimmt er die Verantwortung für die weibliche U 16 und die weibliche U 12.“
Auch für CzV-Abteilungsleiter Jan Kulla stellt die Verpflichtung des neuen Trainers für den weiblichen Bereich einen gelungenen Coup dar. „Adnan wird uns mit seinem Know-how und seiner breit gefächerten Erfahrung bereichern“, zeigt sich Kulla überzeugt, „wir sind sehr froh, dass wir mit ihm einen weiteren erfahrenen internationalen Impulsgeber für uns und unsere Abteilung gewinnen konnten.“
Bis zum Start der Feldsaison in der Oberliga Niedersachsen/Bremen Mitte August will sich Adnan Zakir ein möglichst umfängliches Bild von seiner neuen Aufgabe machen. Dabei gehe es gehe es darum, möglichst schnell alle Teams kennenzulernen und in die tägliche Arbeit einzutauchen. „Bereits die ersten Trainingseinheiten haben mir viel Spaß gemacht“, zeigt sich der 38-Jährige begeistert, „und haben mir einen tollen Eindruck vom Klub und den Teams vermittelt.“
Der Club zur Vahr möchte sowohl auf dem Feld, als auch in der Halle eine gute Rolle spielen und bei den Frauen ebenso wie bei den Männern Erfolge sammeln. „Hockey ist eine der schnellsten Ballsportarten der Welt und es bedarf dabei eines hohen Maßes an Dynamik, Technik und Koordination“, umreißt Robert Frisinger in groben Zügen seine Lieblingssportart. „Und für die nötige Raffinesse haben wir jetzt mit Adnan Zakir einen absoluten Experten ins Boot holen können.“
Von den derzeit laufenden Olympischen Spielen in Paris erhofft sich Robert Frisinger einen neuen Schub für das deutsche Hockey. Nach dem höchst unglücklichen Ausscheiden der „Danas“ (die deutschen Hockey-Frauen) bei der 0:2-Niederlage im Viertelfinale gegen Argentinien mussten sich die Männer („Honamas“) in einem geradezu spektakulären Endspiel dem Team aus den Niederlanden im im Penaltyschießen höchst umstritten geschlagen geben. „Das war Hockeysport vom Feinsten“, betont Robert Frisinger, „vielleicht finden dadurch nicht nur in Bremen auch wieder neue Mädchen und Jungen zum Hockey.“
Sportlich erfolgreich zu sein, ist eine wichtige Zielsetzung. Durch ein attraktives Angebot im Leistungs- und Breitensport ist es möglich, Kinder und Jugendliche für den Hockeysport zu gewinnen und nachhaltig zu begeistern. Diesem Ziel will sich Adnan Zakir beim Club zur Vahr in den kommenden Jahren widmen. Robert Frisinger weist dabei auf einen weiteren wichtigen Faktor hin: „Bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist die Mithilfe und Unterstützung der Eltern nicht nur in der Schule wichtig“, verdeutlicht er, „auch das ehrenamtliche Engagement in Sportvereinen trägt dazu bei.“
Hockey sei ein Teamsport, der nicht nur aus Trainern, Spielerinnen und Spielern bestehe, betont Frisinger, „sondern der auch von seinem Umfeld und den Rahmenbedingungen insgesamt lebt“. Deshalb brauche es den Ansporn der Eltern für ihre Kinder sowie deren Zuverlässigkeit und Konsequenz in der Anwesenheit bei Training und Spielen. „Dafür muss die Jugendarbeit in den Vereinen nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet sein“, verdeutlicht der stellvertretende CzV-Abteilungsleiter. Diese würden dadurch motiviert und bekämen – nicht nur beim Hockey – wichtige Werte vermittelt.
Der Club zur Vahr stehe seit vielen Jahren mit großem Engagement für eine nachhaltig ausgerichtete und zukunftsfähige Jugendarbeit, betont Robert Frisinger, „und mit Adnan Zakir haben wir einen weiteren Baustein für diese Entwicklung gewinnen können“. Für den erfolgreichen Verlauf bei den Männern und Frauen sei ein gesunder Unterbau von enormer Bedeutung, verdeutlicht Robert Frisinger. „Unser Erfolg ist das Ergebnis einer respektvollen, offenen und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Kindern, Jugendlichen, Trainern und den Eltern“, führt er aus. Auch deshalb sieht Frisinger die Verpflichtung von Adnan Zakir als Gewinn für den Club zur Vahr. „Adnan steht bei Kindern und Jugendlichen für die spielerische Vermittlung von Zuverlässigkeit und Zusammenhalt“, hebt er hervor, „und bei den Erwachsenen für Erfolg durch Ehrgeiz.“
Von Christian Markwort / Weser-Kurier