Aus dem Stadtteil-Kurier Südost vom 06.11.2023
Am kommenden Wochenende beginnt in der Hockey-Oberliga der Männer die Hallensaison. Das Team des Club zur Vahr trifft dabei am Sonntag (14 Uhr) zu Hause mit dem DTV Hannover II direkt auf einen der ärgsten Konkurrenten, wenn es um das Saisonziel geht. „Wir wollen in die Regionalliga aufsteigen“, gibt CzV-Stürmer Dominik Glatzel die Richtung vor. „Hannover könnte im Kampf um den ersten Tabellenplatz ein sehr ernst zu nehmender Gegner sein.“
Mit dem Abschluss der Vorrunde der Feldsaison in der Regionalliga Nord zeigt sich Glatzel durchaus zufrieden. „Wir hätten möglicherweise in Braunschweig etwas mehr heraus holen können“, blickt der Stürmer auf die unglückliche 4:5-Niederlage beim aktuellen Tabellenführer zurück – und macht gleichzeitig deutlich, was seine Mannschaft insgesamt auszeichnet. „Wir haben nicht nur dort einen starken Charakter und einen tollen Teamgeist bewiesen, auch in den anderen Begegnungen haben uns diese Tugenden ausgemacht.“ Deshalb sei der Routinier fest davon überzeugt, dass sein Team im Aufstiegsrennen eine Rolle spielen werde.
Derzeit allerdings nehme der Saisonstart in der Halle seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. „Das ist gegenüber dem Feldhockey ein komplett anderes Spiel“, erläutert Glatzel. „Darauf muss man sich als erfahrener Spieler immer wieder neu einstellen.“ Hallenhockey entstand ursprünglich aus dem Gedanken heraus, die Wintermonate, in denen nicht auf dem Feld gespielt werden kann, zu überbrücken. „Mittlerweile haben sich beide Sportarten als ebenbürtig etabliert, lediglich die Regeln unterscheiden sich in verschiedenen Belangen“, so Glatzel.
Zum einen wird in der Halle statt Elf gegen Elf im Modus Fünf gegen Fünf gespielt, zum anderen darf der Ball in der Halle nur flach und nicht – wie auf dem Feld – hoch gespielt oder gar geschlagen werden, das ist lediglich beim Torschuss innerhalb des Kreises gestattet. Zudem ist das Hockeyspiel in der Halle aufgrund des glatteren Bodenbelags erheblich schneller, was ebenfalls eine Umstellung mit sich bringt. „Das bedeutet natürlich, dass man sich taktisch völlig neu aufstellen muss, was bei dem einen oder anderen Spieler durchaus ein paar Spiele Zeit braucht“, erklärt Glatzel.
Gleichzeitig zeigt er sich von der Fähigkeit seiner Mannschaftskameraden zur schnellen Umgewöhnung vom Feld in die Halle ebenso überzeugt, wie auch von der Klasse des Teams insgesamt: „Wir haben sehr viel Qualität im Kader und die Jungs werden sich schnell umstellen können, schließlich verlernt man das Spielen ja nicht vom einen auf den andern Tag ganz plötzlich“, betont Glatzel.
Nach dem verdienten Aufstieg in die Regionalliga hatten sich Glatzel und seine Mannschaft auf dem Feld zunächst den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt. Daran ändere auch der derzeitige Tabellenstand nichts. „Wir sind im Augenblick Dritter“, sagt er, „und haben uns schon einen sehr großen Abstand auf die Abstiegsplätze heraus gespielt.“ Dennoch werde niemand überheblich werden, versichert der Torjäger mit Blick auf die im April beginnende Rückrunde auf dem Feld. „Die Jungs wissen, was auf sie zukommt und dass im Frühjahr noch einige schwere Spiele auf uns warten.“
Doch zunächst gelte es, in der Halle ebenso konzentriert zu Werke zu gehen, wie es der Club zur Vahr auf dem Feld bereits getan habe. „Wir müssen in jedem Spiel von Beginn an zu einhundert Prozent wach sein“, betont Dominik Glatzel, „sonst können wir gegen jeden Gegner eine böse Überraschung erleben.“
Dazu zähle seiner Einschätzung nach, in den vielen verschiedenen Spielsituationen sofort die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Liga sei insgesamt sehr ausgeglichen, lediglich die Mannschaft aus Hannover sei – aufgrund möglicher Einsätze von ihren Bundesligaspielern – etwas im Vorteil. „Darauf werden wir aber vorbereitet sein“, versichert Glatzel. „Gerade gegen solche Spieler können wir unter Beweis stellen, dass wir in der Lage sind, mitzuhalten.“
Zwar werden Dominik Glatzel und der Club zur Vahr in der Hallensaison auf das brisante Stadtderby gegen den Feld-Konkurrenten Bremer HC verzichten müssen, dennoch freuen sie sich in der Vahr auf die neue Spielzeit. „Es wird ganz sicher nicht immer einfach werden“, mahnt der Torjäger, „aber uns und auch unsere Fans erwarten spannende Spiele mit großem Unterhaltungswert.“ Neben den Partien gegen die beiden Braunschweiger Teams erwartet Dominik Glatzel auch gegen Mitfavorit Hannover II oder Delmenhorst eine volle Hütte und großartige Stimmung in der heimischen Halle. „Auch Göttingen ist nicht zu unterschätzen“, weiß Glatzel. „Wir müssen uns aber ganz bestimmt vor keiner Mannschaft verstecken.“
Und obgleich die Vorbereitungszeit von der Feld-Spielzeit auf die Hallensaison doch eher kurz gewesen ist, Dominik Glatzel ist von einem guten Start überzeugt. Der Kader sei über die Jahre zu einer Einheit zusammengewachsen, ein gewichtiges Pfund in der Waagschale, wenn es um das Aufstiegsrennen gehe. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir im kommenden Jahr sowohl in der Halle, als auch draußen auf dem Feld in der Regionalliga spielen werden“, so Glatzel.
Aber erst mal wolle man bei einem Turnier in Delmenhorst noch etwas Spielpraxis sammeln. „Und dann gehen wir mit einem guten Gefühl und voller Vorfreude die Mission Aufstieg an“, sagt er zuversichtlich und selbstbewusst.
Von Christian Markwort