Aus dem Stadtteil-Kurier (Südost) vom 05.10.2023:
Insgesamt war es eine Kulisse, die einem Stadtderby in der Hockey-Regionalliga Nord der Männer mehr als gerecht wurde: Beim 3:2 (2:0)-Erfolg des Club zur Vahr gegen den Bremer HC sorgten rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer für „eine Atmosphäre, bei der es einfach richtig Spaß macht, so ein Spiel auszutragen“, versicherte BHC-Akteur Jan-Philipp Ripke. Aufseiten der Hausherren zeigte sich CzV-Stürmer Dominik Glatzel ebenfalls angetan von der Stimmung rund um das Spielfeld. „Die Fans haben uns super unterstützt“, lobte er, „und uns in der entscheidenden Phase zum Sieg getrage
Dabei hätte die Partie beinahe nicht stattfinden können, ein Streik der Schiedsrichter ließ beide Mannschaften bis kurz vor dm Anpfiff zunächst im Unklaren. In Niedersachsen waren kürzlich wiederholt Unparteiische während und nach Spielen körperlich oder verbal angegangen worden, hatte Donimik Glatzel mitbekommen. „Deshalb wollten sie damit ein Zeichen gegen Gewalt setzen“, erklärte er. Doch ein Referee in Zivil sowie ein ehemaliger Vahrer Spieler übernahmen den Job, sodass das Derby schließlich doch reibungslos über die Bühne gebracht werden konnte. „Beide haben einen tollen Job gemacht“, zollte so denn auch Ripke den freiwilligen Unparteiischen den verdienten Respekt. „In dieser Atmosphäre war das bestimmt keine einfache Aufgabe.“
Für die Gastgeber begann das Spiel erfolgreich, schnell führte der CzV durch Tore von Robert Mügge und Jonas Althusmann mit 2:0 – dann allerdings ließen sie zwei Gegentore zu. „Wir haben uns zwar weiter viele gute Torchancen heraus gespielt“, konstatierte Glatzel, „aber es fehlte irgendwie das Quäntchen Glück oder ein Verteidiger stand im Weg.“ So sei es also unnötig spannend geworden, wie Glatzel erklärte. „Wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen“.
Nach dem Abgang von Mittelfeldmotor Niklas Tecklenburg zum UHC Hamburg in die 1. Bundesliga hatten sich die Verantwortlichen des BHC dazu entschieden, die Lücke mit ihren jungen Spielern zu schließen. „Das hat man heute schon gemerkt“, resümierte Ripke, „den Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft ersetzt du natürlich nicht mal eben so.“ Und genau diese Erfahrung sei aus seiner Sicht ausschlaggebend für die Niederlage gewesen: „Uns fehlte am und im Kreis einfach die Effizienz. Da war uns Vahr heute leider ein kleines Stück voraus, deshalb haben sie am Ende auch verdient gewonnen“, räumte er ein.
Im Tor der Hausherrn stand zudem mit Robert Maclennan aus Sicht von Ripke einer von mehreren Gründen für den Erfolg im letzten Heimspiel der Feldsaison. „Vahr hat sich auf wichtigen Positionen mit einigen Ausländern enorm verstärkt“, erläuterte er. „Da steht ordentlich Erfahrung auf dem Platz.“ Auch Siegtorschütze Gerome Hadlak hat bereits mehrere Spielzeiten in oberen Ligen hinter sich. „Das hat uns geholfen“, betonte Glatzel. Dennoch eint beide Teams ein Ziel: der Klassenerhalt. „Daran hat sich nichts geändert“, erklärte Ripke mit Blick auf das letzte Heimspiel des BHC gegen den Marienthaler THC (Sonntag, 8. Oktober, 12 Uhr). „Wir haben jetzt drei Punkte, und wollen den Abstand zum MTHC vergrößern.“
Und auch für Dominik Glatzel und seinen CzV habe sich nichts an der Zielsetzung zu Saisonbeginn geändert: „Wir sind immer noch ein Aufsteiger“, gab der Routinier zu bedenken, „und haben uns mit viel Einsatz und dem nötigen Spielglück eine hervorragende Ausgangslage verschafft, die wir nun ins Ziel bringen wollen“. So blicke er dem finalen Auswärtsspiel der Feldsaison beim Harvestehuder THC II (Sonnabend, 7. Oktober, 15.15 Uhr) „relativ gelassen“ entgegen, versicherte der Angreifer: „Wir werden natürlich versuchen, unsere starke Feldsaison mit einem Sieg zu krönen, um mit einem guten Gefühl in die Halle zu gehen“, kündigte Glatzel entsprechend selbstbewusst an.
Von Christian Markwort