Ausschnitt aus dem Artikel aus dem Weser Stadtteilkurier (Süd-Ost) vom 02.09.2024:
Zwei Spiele, zwei Siege – der Saisonstart in der Hockey-Oberliga der Frauen hätte für die Mannschaft des Club zur Vahr kaum besser verlaufen können. Nachdem das Team um seinen neuen Trainer Adnan Zakir zum Saisonstart bei Hannover 78 II mit 6:3 gewinnen konnte, fertigte die Mannschaft ihre Stadtrivalinnen vom Bremer HC II auf eigenem Platz mit 6:0 regelrecht ab. „Die Spielerinnen haben die kleinen Schwächen aus dem Spiel in Hannover sehr gut aufgearbeitet und heute eine sehr gute Vorstellung geboten“, lobte der Trainer, der erst seit wenigen Wochen mit der Mannschaft zusammenarbeitet (wir berichteten).
Bei solch deutlichen Resultaten von Schwächen zu reden, klingt zunächst möglicherweise merkwürdig, allerdings legt Zakir großen Wert auf eine funktionierende Gemengelage. „Er bringt eine große Erfahrung mit“, verdeutlicht CzV-Spielführerin Emilie Vedel Blankschön, „und davon werden wir alle profitieren.“ Neben den erfahreneren Spielerinnen komme die Erfahrung des langjährigen pakistanischen Nationalspielers auch den jungen Spielerinnen zugute, versichert beispielsweise Paula Hansen. „Adnan hat eine unglaublich positive Art“, sagt die 17-jährige Angreiferin. „Er hat ein sehr gutes Fingerspitzengefühl im Umgang mit allen Spielerinnen.“
Die kleineren Fehler, die Zakir im ersten Spiel aufgefallen waren, habe er nicht lautstark von der Seitenlinie aus kommentiert, sondern die Spielerinnen in den Pausen darauf aufmerksam gemacht, lobt die angehende Abiturientin. „Das macht es viel einfacher, damit umzugehen und es direkt bei der nächsten Aktion schon besser zu machen“, sagt Paula Hansen.
Mit Beginn der Vorbereitung waren sich die Spielerinnen des Club zur Vahr noch nicht sicher, wohin die Reise in der neuen Spielzeit überhaupt gehen könnte – nach den durchaus souveränen Auftritten in den ersten Partien legt sich die Mannschaftsführerin nun allerdings fest: „Wir wollen in der nächsten Saison auf jeden Fall in der Regionalliga spielen“, sagt Emilie Vedel Blankschön.
Den Zeitaufwand, der nötig ist, um dieses Ziel auch zu erreichen, nehmen die Spielerinnen gerne in Kauf. „Hockey ist für mich einfach ein fantastischer Ausgleich zur Schule“, unterstreicht Paula Hansen. Und auch Kapitänin Emilie Vedel Blankschön nimmt die mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche gelassen hin. „Wir haben sehr viel Spaß dabei“, versichert sie, „und sind auch insgesamt eine Mannschaft, in der auch außerhalb des Spielfelds eine tolle Stimmung herrscht.“
„Wir bekommen von Adnan sehr viel beigebracht“, erläutert Angreiferin Paula Hansen. „Er ist technisch und taktisch sehr erfahren und kann diese Erfahrung auch perfekt an uns weitergeben.“ Die positive Art ihres neuen Trainers motiviere alle Spielerinnen, versichert auch die Spielführerin Vedel Blankschön, die nicht nur sich in der Rolle einer Führungsspielerin sehe. „Wir versuchen, alle mit ins Boot zu nehmen und verteilen die Verantwortung auf möglichst viele Schultern“ erklärt sie. Dadurch fühle sich keine Spielerin benachteiligt, sondern werde angespornt, im Training wie im Spiel immer ihr Bestes zu geben. „Adnan versteht es sehr gut, zu moderieren“, zeigt sich Paula Hansen angetan vom Umgang des Trainers mit der Mannschaft. „Wenn ich mal nicht von Anfang an spielen, versteht er es, mich dadurch zu motivieren und niemand sieht darin eine Art Bestrafung, weil es vielleicht im Training nicht gestimmt hat.“
Von Christian Markwort